Der Niersteiner Ölberg ist Teil des Roten Hanges, dem Aushängeschild Niersteins und die Heimat großer Weine. In einmaliger Art und Weise tritt hier das sogenannte „Rotliegend“, das vor 280 Millionen Jahren unter subtropischen Bedingungen entstand, an die Erdoberfläche. Die rote Färbung der kargen und steilen Hänge rührt von den in Sand- und Tonstein eingelagerten Eisenverbindungen. Der sonst parallel zum Rhein verlaufende Rote Hang wendet sich hier vom Fluss ab, sodass die steilen Hänge eine süd-östliche Ausrichtung besitzen. Im Ölberg reifen u.a. die Trauben für unseren Chardonnay.
Direkt an den Ölberg angrenzend befindet sich der Niersteiner Heiligenbaum. Die kleine Einzellage ist ebenso wie der Ölberg vom Rotliegend und der vorteilhaften Hangneigung und -ausrichtung geprägt und somit prädestiniert für spannende Rieslinge. Hier wachsen die Trauben für unseren Terra Rubra.
Geringere Erträge, besonderes Mikroklima durch Boden und Exposition und sonnenreiche Stunden bis in den Herbst hinein erlauben es, in diesen Weinbergslagen nahezu perfekte Trauben für Riesling und Chardonnay zu erzeugen. Doch in Nierstein gibt es nicht nur Wein vom Roten Hang!
Direkt oberhalb des Weinguts beginnt die kleine Einzellage Niersteiner Hölle, von der ungefähr die Hälfte in unserem Besitz ist. Bis zu 30 Prozent Hangneigung und die Ausrichtung gen Osten bescheren den Reben ab den frühen Morgenstunden ein Bad aus Sonnenschein. Die fruchtbare Löss-Lehm Deckschicht des Bodens wurde in der letzten Eizeit aus Kältesteppen abgetragen und hier abgelagert. Darunter findet sich teilweise massiver Kalkstein, der sich vor 30 Millionen Jahren aus Meeresablagerungen gebildet hat, als Rheinhessen noch von einem Urmeer bedeckt war. Dieser wurde jahrzehte im oberhalb gelegenen Steinbruch abgebaut, bis daraus ein Naturschutzgebiet wurde.
Der Boden ist in der Lage das von den Pflanzen dringend benötigte Wasser und Nährstoffe auch in trockenen Jahren optimal zu speichern und die Reben damit zu versorgen. Hier fühlen sich neben Riesling und Gewürztraminer vor allem die Reben für unsere Burgunder äußerst wohl. Der Kalkstein verleiht Grau-, Weiss- und Spätburgunder eine einmalige Struktur und Kraft. Des Weiteren ermöglicht diese Kombination aus Exposition und Bodenbeschaffenheit auch den sonst in wärmeren Gefilden heimischen Cabernet Sauvignon Reben ihr volles Potential auszuschöpfen.